Geschichte

Als Gründungsjahr des Österreichischen Pfadfinderbundes sehen wir bereits das Jahr 1912. Damals wurde, nach dem Vorbild der neu erstandenen Weltpfadfinderbewegung des Engländers Lord Baden Powell, unter der Leitung von Emmerich Teuber in Österreich ein Verein gegründet zur Erstellung und Erhaltung eines Pfadfinderkorps (sprich -“kors”) in Österreich. Daraus entstand dann der Österreichische Pfadfinderbund als DIE Pfadfinderorganisation in Österreich. Parallel dazu entwickelte sich später das katholisch Pfadfinderkorps St. Georg (ÖPK).

Im Jahre 1938 wurde der Österreichische Pfadfinderbund durch die Nationalsozialisten verboten, manche unserer Heime wurden von der HJ gestürmt, einige unserer wichtigsten Führungspersönlichkeiten wurden vorübergehend verhaftet oder sogar in Konzentrationslager eingewiesen.

Nach 1945 wollte man frühere Meinungsverschiedenheiten zwischen dem ÖPB und dem ÖPK über Auslegung und Umsetzung der Pfadfinderidee begraben und mit einer neuen gemeinsamen Organisation, den Pfadfindern Österreichs einen Neuanfang starten. Die Überlieferung sagt uns, dass dieser Versuch leider recht schnell gescheitert ist, und bereits im Jahr 1950 wurde der Österreichische Pfadfinderbund wiedergegründet. “Ein Bund wirklich unabhängiger und freier Pfadfinder” wie die damaligen Proponenenten es formulierten. Seither wird dem Österreichischen Pfadfinderbund die Anerkennung durch das internationale Pfadfinderbüro verwehrt, ein Schicksal das der ÖPB mit vielen Pfadfinderverbänden in anderen Ländern teilt. Trotzdem – die Tradition des ÖPB als die Gründungsorganistion der Pfadfinderidee in Österreich bleibt bestehen und der ÖPB hat seither immer wieder wichtige Akzente für die Jugend in unserem Land gesetzt. Zum Beispiel Gründungsmitglied des Österreichischen Bundesjugendringes, des Österreichischen Jugendherbergsverbandes, der Wiener Jugendleiterschule, um nur einige zu nennen.

Auch soziale Guten Taten wurden immer wieder gesetzt, von Hilfeleistungen für Ungarnflüchtlinge 1956, über mehrjährige Betreuung eines Rumänischen Kinderheimes, bis zur Verfügungstellung unserer Herberge in Höflein für bosnische Flüchtlinge über mehrere Jahre hindurch.

Ohne die Existenz des ÖPB wäre die Pfadfindertradition in Österreich um ein gutes Stück ärmer.
Für den ÖPB ist die Ausübung einer Religion strikte Privatangelegenheit und wird weder hinterfragt noch beeinflußt.